Menschen, die ähnlich veranlagt sind wie ich, sensibel, intuitiv und spirituell, bereitet das westliche Bildungssystem mehr schlecht als recht auf die Herausforderungen im Leben vor. Das liegt aus meiner Sicht daran, weil unsere Bildung auf dem mechanistischen Weltbild beruht, das die Erde und alles Leben zu Maschinen in einem gottlosen Universum erklärt. Wir lernen daher Dinge, die wir kaum im Alltagsleben und vielfach auch nicht im Beruf anwenden können. Hingegen werden wir nicht darin ausgebildet, was für uns lebensnotwendig ist, beispielsweise eine gute Beziehung zu uns selbst und zu anderen, ein sorgsamer Umgang mit der Natur, soziales Verhalten in einer Gruppe, Selbstreflexions- und Einfühlungsvermögen, oder auch Vertrauen in unsere Intuition. Wie oft habe ich mein Gefühl abgewehrt und wurde angelogen, hintergangen oder unnötig gekränkt? Wie oft bin ich meiner Intuition nicht gefolgt und habe etwas Frustrierendes erlebt oder mich in einer Sache/Beziehung verirrt? Wie oft habe ich mich unbeliebt gemacht, weil ich etwas spüren konnte, was andere verdrängt haben? Wie oft hat meine Seele keinen Platz im Alltagsleben, weil es hier vorrangig darum geht, zu funktionieren und Leistungen zu erbringen? Durch meine Aufenthalte im Schattendorfer Wald hat sich dies grundlegend geändert.
Cherokee Weisheit
A woman’s highest calling is to lead a man to his soul, so as to unite him with Source. Her lowest calling is to seduce, separating man from his soul and leave him aimlessly wandering. A man’s highest calling is to protect woman, so she is free to walk the earth unharmed. Man’s lowest calling is to ambush and force his way into the life of a woman.
Es wirkt für manche vielleicht befremdend, zu viel oder zu wenig feministisch. Im letzten Satz findet sich die Erklärung, auf die ich hinaus will. Viele von uns sind gezwungen, einen Lebensweg zu gehen, der nicht dem Ruf unserer Seele folgt.
Warum führen die meisten Menschen ein Leben unverbunden mit ihrer Seele und warum lassen wir uns seit Jahrhunderten eine Lebensart aufzwingen, die uns weit weg führt vom „Pfad des Menschseins“ (Lakota Medizinmann Strampelnder Vogel in „Der mit dem Wolf tanzt“)?
Um wieder den Weg unserer Seele, unseres Menschseins in dieser Welt zu gehen, brauchen wir Aufenthalte in der Natur. Durch Stille, lauschen und schauen erfahren wir Hinweise über uns selbst und über Aufgaben, die wir zu bewältigen haben. Wir können uns reinigen von Altlasten, Ängsten und Verunsicherungen. Der Kontakt mit dem Waldboden und den Bäumen zentriert uns, damit wir aus unserer Mitte heraus verantwortungsbewusst und situationsorientiert handeln und Veränderungsprozesse meistern können.